Übermich



wie wir

stet

aber ohne mich

A

ja die Kunst

knackt,
knack

*

BUMMS

produktiv husten

oder

well,

Fly

genau da

nicht

mehr

fumm

ja das Selbst

no

was

ist

bob schroeder (seit 2002, Internet) fertigt Zeichnungen und Digitale Aktionskunst. Indem er den Betrachter subtil fordert, um nahbare Realität zu stiften, versucht schroeder, Werke zu erschaffen, in denen die konsequente Negierung noch stattfinden muss oder einfach nie beendet sein kann: Momente, die an erahnte Schlaglichter und komplexe Frequenzen erinnern, an virtuelle Gerüche, die nicht Teil eines nachvollziehbaren Narrativs sein wollen. Die fragmentarische Sinnhaftigkeit entfaltet sich an subkutanen Markern, während der Spannungsaufbau von demonstrativer Untiefe entzerrt wird, um die nur scheinbar bewusste Vergegenwärtigung einer Erfahrung zu formen, die nie stattgefunden hat und den Leser zum Nachdenken anregt.

Seine Codierungen bedienen sich verrauschter Annäherung: Sequenzen werden aufgebrochen und Form und Bedeutung werden entgrenzt. Objekte werden von ihrer ursprünglichen Bedeutung gespalten, wodurch das entkoppelte System, in welchem sie als vorgebliche Normalität funktionieren, als stete Täuschung entlarvt wird. Dafür wird eindeutige Sinnhaftigkeit bereitwillig dekonstruiert und anschließend bis in die Groteske gedoppelt. Indem er den Beobachter in unverlässliche Perspektiven führt, berührt er verschiedene sich neu in wechselseitige Beziehungen setzende Themen und Strategien. Er gibt sich in wiederkehrenden Formeln zu erkennen, wie z.B. in Positionen zu Algorithmen und Medien, indem er mit Loops, Provokation und der Unterlaufung des Erwartungsprozesses seiner Verfolger arbeitet.

Seine Werke beziehen sich vordergründig auf Trivial- und Massenkultur. Mit Hilfe seiner geschriebenen und gezeichneten Codes wird eine kachel-weltliche Spiegelung geschaffen, in der vorgebliche Unversehrtheit herrscht und Strafen untergraben werden. Mit allgemeinpopulären Topoi wie Endzeit, Fernsehen und Gewalt schafft er immer wieder eine Unzahl vermeintlich identischer Werke, auf denen sich scheinbar gerade erst verworfene Gesinnung manifestiert: Notizen gehen verloren und tauchen in nachfolgenden Projekten wieder auf, angezeigte Unzulänglichkeiten werden ausgelebt.

Seine Arbeiten sind einerseits fremdartig schön, andererseits schmerzhaft nicht. Seine Dissonanzen beschreiben eine sich fragmentisierende und der althergebrachten Kommunikation immer weiter entgleitende Gesellschaft. Immer wieder zwingt der Künstler unsere polymorphe Gegenwart in eine sich türmende Hürde aus widersprochenen Normativen und abrupt beendeten Gedanken.

bob schroeder lebt und arbeitet im Internet.

bob schroeder (since 2002, Internet) produces drawings and digital action art. By subtly challenging the viewer in order to create a tangible reality, schroeder tries to create works in which the consequent negation has yet to take place or simply can never be completed: Moments reminiscent of anticipated highlights and complex frequencies, of virtual smells that do not want to be part of a comprehensible narrative. The fragmentary meaningfulness unfolds in subcutaneous markers, while the build-up of tension is equalized by demonstrative shallowness, in order to form the only seemingly conscious visualization of an experience that never took place and inspires the reader to reflect.

His codings make use of a noisy approach: sequences are broken open and form and meaning are delimited. Objects are split from their original meaning, exposing the decoupled system in which they function as supposed normality as a constant deception. For this, clear meaningfulness is readily deconstructed and then doubled into the grotesque. By leading the observer into unreliable perspectives, he touches on various themes and strategies that are newly placed in mutual relationships. He reveals himself in recurring formulas, such as positions on algorithms and media, by working with loops, provocation and undermining the expectation process of his followers.

His works refer superficially to trivial and mass culture. With the help of his written and drawn codes, a tile-worldly reflection is created in which alleged integrity prevails and punishments are undermined. With generally popular topoi such as End Time, Television and Violence, he repeatedly creates a myriad of supposedly identical works in which seemingly rejected attitudes manifest themselves: Notes are lost and reappear in subsequent projects, and displayed inadequacies are lived out.

His works are on the one hand strangely beautiful, on the other painfully not. His dissonances describe a society that is fragmenting and increasingly escapes traditional communication. Again and again the artist forces our polymorphic present into a piling hurdle of contradictory normatives and abruptly ended thoughts.

bob schroeder lives and works on the Internet.

Kommentare