also, wir brauchen Meth
wir griffen uns einen Geflüchteten und hielten ihn im Gästebad gefangen. Wir zwangen ihn zu seiner Geschichte, wir brauchten eine Geschichte, wir pressten den Glam seines Elends aus ihm heraus, wir waren nur fades gesichtsloses Weißbrot wie alle anderen auch und gänzlich ohne Text. Wir tanzten sein stockendes Murmeln, wir färbten seinen Schrecken in die erbaulichsten Nuancen, wir wälzten uns wohlig in unserer erweckten Zugewandtheit. Endlich war alles Narrativ geworden - und, voilà, wir waren Werk.
also, wir brauchen Meth. Frisch für den Fakeshop |
also, wir brauchen Meth. Ein Gedanke aus ca 2010 |
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